Das zweite Jahrzehnt

In dem zweiten Jahrzehnt änderten sich die schon früher formulierten Ziele des deutschen Nationalitätenklassenzuges nicht.
Unsere Hauptzielsetzungen blieben die gleichen.

  1. Gründliches Fachwissen, damit unsere Schüler/Innen ihre Bildungsziele erreichen und alle Universitäten, und Hochschulen ihre Tore für sie offen haben.
  2. Sprachkenntnisse vom höchsten Niveau. Wir bieten ihnen Möglichkeiten dazu, dass sie die Sprachprüfung Oberstufe C ansteuern und erreichen können. In der zweiten Sprache - wir denken hauptsächlich an Englisch – sollen sie Mittelstufe, sogar auch Oberstufe erreichen können. Unser Ziel ist, dass sie die Sprachen nicht als Ziel, sondern als Mittel betrachten.
  3. Die Vermittlung deutscher Nationalitätenidentität. Der Nachwuchs der Ungarndeutschen auch in intellektuellen Kreisen, in der Intelligenz soll gesichert sein. Die angesammelten Werte der Ungarndeutschen sollen immer mehr Leute/Jugendliche kennen lernen und sie sollen darin im Klaren sein, welche Leistungen sie bei der Bereicherung der gemeinsamen Heimat aufbrachten.
  4. Durch die internationalen Kontakte wollen wir den Schülern Erfahrungen bieten, damit sie direkt erfahren, wie das Leben außerhalb der Grenzen ist. Sie sollen über die Lage, das Leben der dort lebenden Gleichaltrigen Erfahrungen sammeln, sie sollen auf der eigenen Haut darüber einiges erfahren, was sie in der Schule lernen. Die historischen, literarischen Gedenkstätten, über die sie im Unterricht lernen, sollen sie auch an Ort und Stelle erleben.

Die Veränderungen im Lehrplan umschrieben diese Zielsetzungen nicht, unserer Überzeugung nach konnten wir auf vielen Gebieten die oben erwähnten Ziele auch erreichen. In dem Zeitraum zwischen 2003-2012 waren unsere Schüler/innen – was das Studieren betrifft, sehr erfolgreich, - dem Schuldurchschnitt entsprechend - die Zahlen sind anzuerkennen, sie sprechen für sich. Es ist wichtig zu erwähnen, dass sich die Studienrichtungen, Dank der Fakultation( Gruppen mit erhöhter Stundenzahl in den letzten zwei Jahren in den Fächern, aus denen man die Punkte errechnet) auf einer sehr weiten Palette bewegen. Die populärste Fachrichtung ist auch unter den Schülern der Nationalitätenklassen Ökonomie, aber viele studieren auch Medizin, Ingenieurwesen, Jura u.a. Viele studieren an der Technischen Universität Ingenieurwesen in deutsvher Sprache und viele bewerben sich erfolgreich fürs Auslands(teil)studium und bekommen dazu Stipendien. (Statistiken über das Studium)

Das Ergebnis erfolgreicher Vorbereitung ist, dass unsere Schüler/innen an den verschiedenen Wettbewerben, und nicht nur in deutscher Sprache und Literatur erfolgreich teilnehmen. Ein Beweis des hohen Niveaus vom Spracherwerben ist auch die Zahl der Sprachprüfungen, die mit dem Abitur erworben werden, die erfolgreichen DSD Sprachprüfungen, und die Ergebnisse des Landeswettbewerbes. (Ergebnisse der Landeswettbewerbe)

Wir können uns auch mit guten Ergebnissen in den DSD Prüfungen brüsten. Dieser Typ Prüfung ist die Voraussetzung eines Auslandsstudiums auf dem deutschen Sprachgebiet. Das ist bei uns in der Schule kostenlos abzulegen. Die Art der Abwicklung der Prüfung, das Bewertungssystem haben sich in der letzen Zeit öfters verändert, aber unsere Schüler/Innen konnten sich den neuen Voraussetzungen unter der Leitung der Fachlehrer/innen gut anpassen. (DSD Egebnisse)

Auf dem Gebiet Vermittlung ungarndeutscher Identität können wir auch das Ergebnis unserer Arbeit in den Abiturarbeiten im Fach Heimatkunde gut messen. Die Schüler/innen kommen zu den Ungarndeutschen, zu ihren Werten durch das Thema, die sie gewählt haben, sehr nahe. Um diese Arbeiten gut machen zu können, bieten die Projekttage gute Erfahrungen, Wissen, sie können ihre Themen näher kennen lernen, sich darin vertiefen. Authentische Kontaktpersonen, Schwaben aus den umliegenden Dörfern, die auch noch in der alten Zeit lebten, werden interviewt und diese Gespräche bringen die Schüler/Innen emotionell auch zu der Volksgruppe (noch) näher.

Bei der Herausbildung ungarndeutscher Identität helfen auch Vereine, z.B. der Deutschklub zu Veszprém oder andere in den Heimatdörfern unserer Schüler/innen existierende Kulturgruppen, Nationalitätenselbstverwaltungen. Viele sind auch dort tätig.

Die, die auf diesem Gebiet eine ausgezeichnete Leistung erbringen, werden auf Landesebene prämiert. So eine Auszeichnung ist der Valeria Koch Preis, den in den letzten zehn Jahren sieben unserer Schüler/Innen bekommen haben. (2004 –Feith, Ágnes, 2005- Bauernhuber Andor, 2006- Schindler, Péter, 2010- Molnár, Mariann und Schindler, Mariann, 2012- Tósoki, Dániel, 2013- Baranyai, Brigitta.) (Zeitungsartikel – Napló 12.Mai 2012)

In den letzten zehn Jahren veränderte sich der Lehrplan mehrmals. Das Abitur im Jahre 2005 wurde schon nach dem neuen System abgewickelt, es wurde zweistufig. Das bedeutete natürlich, dass auch die Art der Vorbereitung verändert werden musste. Infolge dessen meldeten sich alle unsere Schüler/Innen für die Oberstufe-Prüfung in deutscher Sprache und Literatur an, weil man so auch die Möglichkeit hat gleichzeitig mit dem Ablegen von weiteren zwei in deutscher Sprache abgelegten Fächern die Oberstufe-Sprachprüfung zu erwerben. Natürlich muss dazu auch die Note in deutscher Sprache und Literatur eine Sehr Gut sein. Alle erbrachten ausgezeichnete Leistungen, denn in der vergangenen Zeit erwarben sie 227 Oberstufen und 30 Mittelstufen.

Aus den zwei anderen Fächern war die Geschichte, die eine, die alle deutsch lernen und ein obligatorisches Abiturfach ist. In dem Fach war die Zahl der Abiturienten unterschiedlich im Bezug auf Mittel-bzw. Oberstufe-Prüfung.

Bis 2011 war das zweite Fach Heimatkunde, denn das zählte als eine weniger schwere Wahl unter den Fächern, die deutsch unterrichtet wurden. Andere Alternativen wären Geographie und Musik gewesen. In der vergangenen Zeit legten drei in Musik das Abitur ab. In Geographie meldeten sich erst im Jahr 2011 sich die Ersten zum Abitur an und es scheint so, dass die Zahl langsam steigen wird.

Auch die Anforderungen des Faches Heimatkunde veränderten sich. Bis 2008 war die schriftliche Aufgabe das Vorstellen eines unter den gymnasialen Jahren angefertigten Projektes, zu dem die Prüflinge bestimmte Gesichtspunkte bekamen. Ab 2008 ist es richtiges Projektabitur geworden, denn eine – bis zum bestimmten Termin – abgegebene Projektarbeit ergibt die schriftliche Prüfung, wozu sie auch Fachhilfe in Anspruch nehmen können. Es werden Arbeiten vom höchsten Niveau, in sehr anspruchsvoller Form abgegeben und auch in der mündlichen Prüfung ist die Leistung der Schüler/innen ausgezeichnet.

Qualitativ entstand eine neue Situation ab 2005, als auch wir in der Nationalitätenbildung das Vorbereitungsjahr einführen durften. (In dem Jahr stehen Sprachen und Informatik in hoher Wochenstundenzahl im Mittelpunkt.) Dass das ein guter Schritt war, untermauerten mehrere Faktoren. Die Schüler/Innen die ins Gymnasium kamen, entwickelten sich in dem Jahr so bedeutend, dass ihnen das Lernen einiger Fächer in Deutsch viel-viel leichter fiel. Sie gewannen durch das ein Jahr viele Erfahrungen, so lernten sie die anderen Fächer im kommenden Schuljahr reifer und klüger. Im Moment 2013 erleben wir eine neue Modifizierung des Lehrplanes. Wir hoffen, dass wir das frühere Niveau halten können. (Abiturergebnisse)

Die Leistung unserer Schützlinge ist nicht nur in der Schulbank anerkennungswert, sondern sie auch auf anderen Gebieten. In der Kulturpflege nehmen sie auch ihren Teil heraus, viele singen in den Chören. Der Nationalitäten-Chor ist ein besonderer Punkt auf der Palette des Schulkulturlebens. Alma Mater, Weihnachtskonzert, Helikon, viele Auslandsauftritte beweisen das Niveau des Chores. Es ist immer toll, wie der Chor von den Kleinen von Jahr zu Jahr neu besetzt wird.

An den Schulveranstaltungen nehmen viele Gruppen, Kleingruppen, Solisten teil und vertreten damit den Nationalitätenklassenzug.

Auf dem Gebiet Sport leisten auch viele ausgezeichnet. Sowohl in Mannschaftssportarten als auch in Einzelsportarten stehen sie mit auf dem Podest. Die Meisten treiben auch in Vereinen Sport, also es bleibt neben dem Lernen auch dafür Zeit.